Bürgerinitiative pro O reicht Petition beim NRW-Landtag ein: Bau der Ortsumfahrung L361n muss jetzt beginnen
Kapellen. Die Bürgerinitiative pro Ortsumfahrung Kapellen-Wevelinghoven e. V. (pro O) hat jetzt eine Petition beim NRW-Landtag eingereicht. „Wir möchten damit erreichen, dass
die Landesregierung die Gelder für den Bau der Ortsumfahrung L361n bereitstellt“, erläutert Leo Krüll, Pressesprecher von pro O. Zwischen dem Ausbauende der L361 an der Neusser
Straße in Kapellen und dem ebenfalls bereits fertigen Teilstück der L361 zwischen Wevelinghoven und Grevenbroich-Süd klafft seit über 20 Jahren eine etwa drei Kilometer lange Lücke. Zurzeit rollen
täglich 8 000 Pkws und Lkws durch die zur Stadt Grevenbroich gehörenden Ortsteile Kapellen und Wevelinghoven. Offizielle Schätzungen gehen davon aus, dass sich diese Zahl bis zum Jahr 2025 auf über
11 000 Fahrzeuge erhöhen wird, falls die Lücke in der L361 nicht geschlossen wird. „Die Belastungen und Gefährdungen für die Anwohner durch Lärm, Abgase und Unfallgefahr sind unerträglich",
verdeutlicht Krüll die Situation der Betroffenen.
Im Sommer diesen Jahres hatte pro O eine Umfrage zur Lebensqualität bei den Anwohnern der Durchgangsstraßen in den betroffenen Ortschaften durchgeführt. Ziel der Befragung war
es, fundierte Informationen darüber zu erhalten, wie die Bevölkerung die Belastungen durch das hohe Verkehrsaufkommen empfindet. 1 019 Bürgerinnen und Bürger haben sich an der Umfrage beteiligt. Die
Ergebnisse sind eindeutig: 95,4 Prozent der Anwohner der Durchgangsstraßen in Kapellen und Wevelinghoven wollen, dass die geplante Ortsumfahrung L361n (Variante II) gebaut wird.
Der Petitionsausschuss kam bereits 2006 zu dem Ergebnis, dass die geplante Trassenführung vertretbar ist. Die Baumaßnahme der L361n wurde von der Landesregierung in Stufe 1 des
„Landesbedarfsplanes 2007 bis 2011“ ausgewiesen. Das NRW-Verkehrsministerium teilte dann aber im September 2011 mit, dass „sich die Landesregierung bei den vorrangigen Planungen aus finanziellen
Gründen nur noch auf 37 besonders wichtige und einigermaßen reibungslos zu realisierende Landesstraßenprojekte konzentrieren wird“ – die L361n gehörte nicht dazu und wurde damit auf unbekannte Zeit
verschoben. Die Baumaßnahme ist aber weiterhin in Stufe 1 des Landesbedarfsplanes eingestuft.
Der Landesbetrieb Straßenbau NRW hatte 2012 den Vorentwurf zur Streckenführung der L361n fertig gestellt. Das Verkehrsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen erteilte im März 2012 die
Genehmigung für das Projekt. Die Genehmigung ist Voraussetzung für den Beginn des Planfeststellungsverfahrens.
Straßenbau NRW hatte für den Lückenschluss Baukosten in Höhe von 14,1 Millionen Euro veranschlagt. „Wenn sich die Realisierung des Projekts weiter verzögert, wird dies nicht nur zu einem Anstieg
der Baukosten führen, sondern auch die bereits erbrachten Kosten für die Planung wären buchstäblich in den Sand gesetzt“, argumentiert Krüll. „Außerdem ist zu befürchten, dass die Entwürfe und
Gutachten von Straßen NRW nach wenigen Jahren ihre Gültigkeit verlieren werden – die Planungen müssten dann wieder bei Null beginnen.“
Da die Baumaßnahme seit der Genehmigung im März 2012 ruht, hat die Bürgerinitiative jetzt den Petitionsausschuss um Hilfe gebeten: Der Ausschuss soll klären, warum der Lückenschluss der L361n
noch nicht vollzogen wurde und herausfinden, wann mit dem Bau der Ortsumfahrung begonnen werden kann. Alle Fakten und Hintergründe zum Thema „Ortsumfahrung Kapellen-Wevelinghoven“ hat pro
O in seinem Internetangebot veröffentlicht. (gemeinsam handeln – pro O)
(05 / 13) Kapellen, den 26. November 2013
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