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Pressemitteilung 05/15 vom 29. Mai 2015

Der Verkehrskollaps in Kapellen naht – pro O fordert Sofortmaßnahmen

 

Kapellen. 8 000 Pkws und bis zu 1  000 Lkws rollen werktäglich über die Durchgangsstraßen in Kapellen. Die Bürgerinitiative pro Ortsumfahrung Kapellen-Wevelinghoven (pro O e. V.) wollte es genau wissen und beobachtete den täglichen Wahnsinn am letzten Freitag (29.06.2015) auf der Talstraße: An der Fußgängerampel in Höhe des Autohauses trafen sich gegen 16 Uhr die Vorstandsmitglieder von pro O. Auf der rechten Seite in Richtung Dorfmitte waren einige Pkws ordnungsgemäß geparkt. Immer wieder mussten die aus Wevelinghoven kommenden Fahrzeuge anhalten, um den Verkehrsstrom von der oberen Talstraße vorbeizulassen – schnell entstand ein Rückstau bis zur Tankstelle. Immer wenn Fußgänger die Talstraße überqueren wollten, drückten sie – um sicher die Straße überqueren zu können – die Schaltung der Ampel am Fußgängerüberweg. Sobald die Ampel „rot“ für die Fahrzeuge zeigte, staute sich der Verkehr auch in Richtung des Ortsausgangs. Der Rückstau erstreckte sich fast bis zum Bahnübergang. Busse, Schwerlaster sowie die Schrankenschließzeiten am Bahnübergang taten ein Übriges und ließen die Fahrzeugschlangen noch länger werden. Das Verhalten der wartenden Fahrzeugführer war sehr unterschiedlich: Manche nahmen das Geschehen mit stoischer Ruhe hin, andere flippten aus: Es wurde gehupt, was das Zeug hielt, Fußgänger, die die Ampel betätigten, wurden beschimpft und manche versuchten, sich die Vorfahrt zu erzwingen. Dies führte wiederum dazu, dass die entgegenkommenden Fahrer auf den Bürgersteig auswichen. Eine junge Frau, die mit ihrem Kinderwagen dort vorbeigehen wollte, setzte kopfschüttelnd ihren Weg über den Parkplatz des dort ansässigen Autohauses fort. In Spitzenzeiten stauten sich die Fahrzeuge bis zum Kreisverkehr am „Bierkeller" in die eine und bis weit hinter die Tankstelle in die andere Richtung. Leo Krüll, Pressesprecher von pro O, brachte es auf den Punkt: „Die Gefahren sind bekannt: Lärm und Abgase machen krank und die erhöhten Unfallgefahren sind uns nicht erst durch den tragischen Unfalltod einer unserer Mitbürgerinnen bekannt. Es muss etwas geschehen, so kann es nicht weitergehen! Die Politik spricht sich immer wieder für die Ortsumfahrung L361n aus, aber sie tut eigentlich nichts dafür!“

Verkehrschaos am 29.05.2016 auf der Talstraße in Kapellen (© pro O)

Die Bürgerinitiative pro O fordert jetzt von der Stadt Grevenbroich Sofortmaßnahmen, deren Ausführung das Gefährdungspotential sofort herabsetzen würden:

 

– Grün-Vorrangschaltung für Fußgänger und Radfahrer (alle motorisierten Fahrzeuge
     haben "rot", wenn Fußgänger oder Radfahrer "grün" haben

 

– Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 30 km/h auf der gesamten Tal- und Neusser Straße


– Nachtfahrverbot für den Schwerlastverkehr

 

– Feinstaubmessungen im Ort und bei Überschreitung der vorgeschriebenen Werte die
     Einrichtung einer Umweltzone

 

„Wir werden unsere Forderungen in der kommen Woche schriftlich bei der Stadt Grevenbroich einreichen. Wir möchten, dass die Menschen im Ort wieder gefahrlos die Straßen überqueren können!“ sagte Leo Krüll.

 

pro O hatte wegen der unhaltbaren Verkehrsbelastung in Kapellen, Wevelinghoven und in den umliegenden Orten nach dem tragischen Verkehrsunfall in Kapellen den Verein 'Rettet die Erftaue' eingeladen, um gemeinsam die derzeitige Problematik aus den verschiedenen Blickwinkeln ergebnisoffen zu erörtern und zu diskutieren. Dabei sollte nicht die Frage einer Ortsumgehung im Vordergrund der Diskussion stehen, sondern vielmehr die Möglichkeiten von alternativen Verkehrs entlastenden Maßnahmen für die Ortschaften. „Leider hat kein Vertreter der Schutzgemeinschaft unser Angebot angenommen", so Krüll, „noch nicht einmal eine Absage haben wir bekommen!" Den Verein scheint es gar nicht mehr zu geben, da auch die letzte Aktualisierung des Internetangebots dieser Organisation bereits drei Jahre zurückliegt. (gemeinsam handeln – pro O)

 

(05 / 15) Kapellen, den 29. Mai 2015

 

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